Samstag, 28. November 2009

Die Warterei

Also meine Lieben,

die Warterei ist ja das schlimmste an dem ganzen Vorstellungs-Kram.
Da denkste Du hast Dich gut verkauft und dann meldet sich tage- oder wochenlang keiner bei Dir.

Und dann? Dann kommt's.
Das Telefon klingelt - Osnabrücker Nummer...
Jetzt wird's ernst, Angstschweiß auf der Stirn und schwitzige Finger.
Da bemerkt man dann echt mal die Nachteile von dem Touch-Screen-Handy-Kram .
"Scheiße, zu nasse Hände, das abheben klappt nicht!" - "Aaah, doch - jetzt geht's."
Und dann die Frage aller Fragen...
Man hat sich einfach so lange darauf fixiert dieses blöde Handy dazu zu bringen den Anrufentgegen zu nehmen, dass man völlig vergessen hat wie man sich am besten meldet.

Da gibt's dann natürlich die verschiedensten Möglichkeiten, wie hier geschildert:

Fünf Möglichkeiten wie man Anrufe des möglicherweise künftigen Vorgesetzten NICHT entgegennehmen sollte:

#1 "Äääh... Jo?"
#2 "Ey, wer nervt?"
#3 "Jo, was geht'n?"
#4 "Weißte da willste grade pimpern und dann klingelt das Handy - was is'n?"
... Und zu guter letzt:
#5 Einfach gar nichts sagen.


Und hier nun vier Möglichkeiten wie man Anrufe des möglicherweise künftigen Vorgesetzten RICHTIG entgegennehmen könnte:

#1 Ein plumpes "Ja, Späth?"
#2 Ein einfaches "Hallo?"
#3 Das noble "Ja, Manuel Späth - wie kann ich Ihnen helfen?"
... Und zu guter letzt:
#4 Das schlichte "Ja, bitte?"

Wobei wohl jeder erlesen kann, dass Nummer drei schlicht weg gnadenlos übertrieben ist.

Ich habe mich schließlich (glaube ich zumindest) für das "Ja, Späth?" entschieden - was wohl auch ganz gut war.

Schließlich bekam ich zu erfahren, dass die Stelle in Osnabrück leider schon besetzt sei, aber man mir eine Stelle in Wilhelmshaven in Aussicht stellen könnte.
Ob es für mich ein Problem wäre nach Wilhelmshaven zu ziehen?
Überflüssige Frage bei diesem Job!
Natürlich nicht!

Also sagte ich natürlich, dass ich die Stelle nur zu gerne bekommen würde.

Cheffe sagte, er würde sich mit drei bis vier Wochen Vorlaufzeit melden.
Drei bis vier Wochen bis zum Beginn des Arbeitsverhältnisses?
Um Gottes Willen... Recht knapp um die alte Wohnung in Heiligenhafen rechtzeitig zu kündigen.
Recht knapp ist bei drei Monaten Kündigungsfrist vielleicht ein bisschen untertrieben.
Aber darüber möge sich jeder sein eigenes Bild machen.

Also gut, bisher hab ich mich auch überall durchgebissen und jedes Problem aus dem Weg geräumt, was sich mir - teilweise wie riesige Felsbrocken - auf die grade frisch geteerte Straße warf.

Nun hieß es also abwarten und Tee trinken.
Und das in Heiligenhafen, dem Ort an dem ich nun eigentlich längst nicht mehr sein wollte.

Sehr praktisch war auch, dass in der "alten" Wohnung (von der aus ich euch jetzt übrigens immer noch schreibe) bereits seit circa sechs Wochen alles, was nicht mehr zwangsweise benötigt wurde in Kisten verpackt war.

Unter anderem natürlich auch alle Kabel, die man vielleicht noch hätte zum produzieren gebrauchen können.
Denn über Kopfhörer macht's halt einfach nicht so viel Spaß.
Aber das ist wieder 'ne andere Geschichte.

Gut.. Ich wartete also...

Dann hatte ich einen Termin bei meiner Sachbearbeiterin im JobCenter in Oldenburg.
Sehr aufschlussreich...
Ich sollte mich nicht wieder beim Personalchef melden, sondern warten bis dieser sich meldet.
Wer mich kennt weiß, dass ich das einfach nicht kann.

Nunja, immerhin habe ich meine Fahrkosten für die Tour nach Osnabrück noch erstattet bekommen und einige Info's über Zuschüsse für den Betrieb von der Arge erfragen können.

Nur meine Frage nach einem Darlehen für den Füherschein hätte ich mir wohl sparen können.

Wie ich schmerzlich erfuhr, gibt es die Fühererscheinfinanzierung in Form eines Darlehens gar nicht mehr.
Es gibt nur noch einen Zuschuss in Höhe von 500€.
Und das ganze auch nur, wenn es für die Arbeit unbedingt erforderlich ist.

Wie argumentierte die nette Dame vom Amt doch gleich?
"Wenn sie zu Fuß oder mit dem Rad zur Arbeit kommen bekommen Sie den Zuschuss nicht."

Ja, theoretisch kann ich auch 10 oder 20 Kilometer zu Fuß zur Arbeit laufen - also spart sich das Amt 'ne Menge Geld.

Naja - egal.
Wieder was zum druchbeissen gefunden.

Übrigens ist die Dame vom JobCenter sehr nett und unterstützt mich (bisher) so gut sie mit ihren Mitteln kann.


Dankeschön!

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